Wie gestaltet man Workshops so, dass sie das Gehirn optimal ansprechen und fördern? In diesem Artikel erfährst du wertvolle Einblicke und praktische Tipps von Dr. Silvia Maier, promovierte Neuroökonomin & Expertin für Workshop-Design, wie du deine Workshops gehirngerecht gestalten kannst. Wie kannst du mit effektiven Methoden und Techniken das Lernen und die Zusammenarbeit in deinem Team verbessern? Darum geht es in diesem Artikel.
Was macht ein gehirngerechtes Workshop-Design aus? Das menschliche Gehirn verarbeitet Informationen am besten, wenn es eine Balance zwischen schweren und leichten Aufgaben gibt. Silvia Maier betont: “Was mir am meisten am Herzen liegt, ist zu verstehen, wie das menschliche Gehirn Informationen am besten verarbeitet und was es dafür braucht.” Studien der Forschungsgruppe um Matthias Pessiglione in Paris zeigten, dass Menschen, die den ganzen Tag schwere Aufgaben erledigten, am Abend ungeduldiger waren als diejenigen, die abwechselnd schwere und leichte Aufgaben hatten.
Praktische Tipps für Trainer:
Es ist wichtig, den Modus zu wechseln, um das Gehirn zu entlasten: “Es hilft alles, was diesen Loop automatischer Verarbeitung durchbricht, in den das Gehirn zurückfällt, wenn wir seine Aufmerksamkeit nicht auf etwas Entspannenderes lenken. Körperarbeit ist zum Beispiel sehr charmant, weil es den Modus ändert und das Gehirn Freude daran hat.”
Ein effektiver Check-In kann den Unterschied in einem Workshop machen. Hier sind einige Check-In Ideen, die das Gehirn stimulieren und die Teilnehmer aus ihrem gedanklichen Loop herausreißen:
Eine weitere Empfehlung ist zudem, kurze Spaziergänge während der Pausen einzubauen: “Draußen etwas anderes anzuschauen, stellt deinem Gehirn automatisch andere Fragen”, sagt Silvia.
Gewohnheiten spielen eine zentrale Rolle im gehirngerechten Workshop-Design. Das Gehirn schafft ständig Gewohnheiten, um Energie zu sparen. Silvia betont: “Das Gehirn schafft ständig Gewohnheiten, quasi zur Selbstverteidigung, weil es einen Preis kostet, die ganze Zeit alles bewusst zu steuern.” Wenn unsere Teilnehmenden Neues lernen wollen, tun wir also gut daran, den Aufbau von neuen Gewohnheiten zu unterstützen.
Tipps zur Etablierung guter Gewohnheiten:
Silvia erklärt: “Regelmässig die kleinste Einheit von dem zu wiederholen, was du immer wieder tun kannst ohne dass Du darüber nachdenken musst ob Du dazu wohl noch die Energie hast oder das kannst, hat mir extrem viel gebracht, um diese Regelmäßigkeit herzustellen und damit eine neue Gewohnheit zu prägen.” Das hilft vor allem, wenn wir unsere neuen guten Gewohnheiten in den Alltag mitnehmen und dort dauerhaft einsetzen wollen.
Ein weit verbreiteter Mythos ist, dass wir nur 10% unseres Gehirns nutzen. Silvia klärt auf: “Unser Gehirn arbeitet immer und mit allen Teilen, auch wenn wir nicht alles bewusst wahrnehmen.” Sie betont die Bedeutung der Tiefenverarbeitung und wie das Gehirn kontinuierlich arbeitet, um Gedanken zu sortieren und Erinnerungen zu speichern.
Silvia fügt hinzu: “Hier könnten wir uns schon fragen, ob das bewusste Denken energetisch vielleicht gar nicht so der Gamechanger ist im Vergleich dazu, wie viel das Gehirn noch macht, während wir das nicht bewusst mitschneiden.” Wir können unserem Gehirn diese Umbau-Arbeit aber erleichtern, indem wir im bewussten Zustand schon gut vorsortieren – wenn wir uns zum Beispiel Notizen machen oder Tagebuch schreiben, um unsere Gedanken zu ordnen. Und wenn wir auch für genug Erholungspausen dazwischen sorgen, sodass wir für komplizierte Probleme immer gut gerüstet sind.
Für ein erfolgreiches Workshop-Design ist es wichtig, sowohl theoretische Grundlagen als auch praktische Methoden zu berücksichtigen. Hier sind einige bewährte Methoden und Ressourcen, die Silvia Maier empfiehlt:
Gehirngerechtes Workshop-Design erfordert ein tiefes Verständnis der Funktionsweise des Gehirns und die Integration dieses Wissens in die Trainingsmethoden.
Auch wenn die Teilnehmenden betteln und bitten: Ab jetzt werden nie wieder Pausen gekürzt 😉
Für mehr Informationen besuche Silvias Homepage oder kontaktiere sie auf LinkedIn.
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